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Bewässerung von Tomaten – alles was man über das Gießen wissen sollte

Tomaten sind eines der wohl bekanntesten Fruchtgemüse der Welt. Sie sind relativ leicht anzubauen und können eigentlich fast überall gezüchtet werden. Tomaten gedeihen sowohl in einem Garten, in einem Gewächshaus als auch unter der Folie, im Blumentopf auf dem Balkon oder ganz einfach auf der Fensterbank. Beim Tomatenanbau sollte man unbedingt ein paar Regeln beachten. Eine optimale Bewässerung wird hier wohl das Wichtigste sein. Wie schafft man für Tomaten die richtigen Wachstumsbedingungen werden wir Euch gleich verraten.     

Um eine Austrocknung der Pflanzen zu vermeiden, sollte man Tomaten dementsprechend richtig gießen. Wie viel Gießwasser wird dazu benötigt? Wie lange sollte das Gießen dauern? Sollte man besser von oben oder eher von unten bewässern? Klassisch mit einer Gießkanne oder vielleicht durch ein Bewässerungssystem? Und was passiert, wenn wir mit dem Gießwasser übertreiben? Unten haben wir für Euch alle notwendigen Informationen vorbereitet, damit Ihr am Ende der Saison saftige, leckere Tomaten aus eigenem Anbau genießen könnt. 

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Der Anbau von Tomaten ist nicht schwierig, aber die richtige Bewässerung wird dazu beitragen, einen höheren Ertrag zu erzielen.

Bodenart und Gießwasser 

Tomaten haben ein sehr gut ausgeprägtes Wurzelsystem. Sie werden als Pflanzen mit einem mäßigen Wasserbedarf eingestuft. Außerdem eignet sich auch ein großer Teil unserer Böden hervorragend für den Anbau von Tomaten. Wichtig ist nur, dass man beim Anbau für eine ausreichende Entwässerung (die sog. Drainage) sorgt. Der optimale pH-Wert des Bodens liegt zwischen 6 und 7,5.  

Wie viel Wasser benötigen die Tomaten? Das hängt besonders von der Tomatenart ab, aber man kann durchaus annehmen, dass der durchschnittliche Wasserbedarf dieser Fruchtgemüse ca. 250-500 l/m² beträgt. Die meiste Feuchtigkeit wird in der Blüte-, Abbinde- und Wachstumszeit der Früchte benötigt. Diese beträgt dann 4 bis 7 Liter pro m² für einen Bewässerungszyklus. 

Tomaten Bewässerung auf dem Feld und unter der Folie 

Eine wichtige Rolle beim Anbau spielt der Ort. Ganz andere Bedingungen benötigen Tomaten, die im Gewächshaus angebaut werden, ganz andere die, die auf dem Feld unter der Folie gedeihen. Sowohl auf dem Feld als auch im Gewächshaus wird ein einzigartiges Mikroklima für die Pflanzen geschaffen. Die Bewässerung wird dann dazu anpasst werden.  

Pflanzen, die auf dem Feld wachsen, sollte man, von der Pflanzung bis hin zu Setzlingsbildung, proportional 5-10 m³/ pro Tag/ pro Hektar, mit 20-25 l auf m² bewässern. Hier spielt die Bodenart eine sehr wichtige Rolle. Bewässere einen Sandboden, Lehm- oder andere schwere Böden alle 2 bis 3 Tage.  Nach der Bildung von Wurzeln sollte man regulär weiter bewässern aber mit wesentlich längeren Pausen zwischendurch z.B. alle 3 bis 5 Tage (Abhängig von der Bodenart).  

Die Bewässerung von Tomaten, die unter Folie oder im Gewächshaus angebaut werden, ist von der späteren Anwendung der Pflanzen abhängig. Gemüse, die zum direkten Verzehr verwendet werden, solltest Du seit Anfang April bis hin zu der Ernte bewässern. Wenn Du aber vorhast die Tomaten einkochen zu lassen, bewässere sie von der Blütezeit bis hin zu den ersten reifen Früchten (6-7 Wochen vor der Ernte). 

Eine vorzeitige Beendigung der Bewässerung verursacht in diesem Fall, dass die Früchte mehr an Wert gewinnen. In den Früchten steigt der Extraktgehalt, der Zucker und auch das Vitamin C. Die Bewässerung der Gewächshaustomaten sollte alle 2 bis 3 Tage stattfinden und 10-15 L pro m² betragen.    

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Tomaten können im Garten, unter Folie, im Gewächshaus und sogar auf dem Balkon oder der Fensterbank angebaut werden.

Auswirkungen von Wasserdefizit und Wasserüberschuss 

Eine der Folgen von einer falschen Bewässerung kann zum Aufplatzen der Tomaten führen. Dies ist meistens auf eine unregelmäßige Bewässerung und eine Wasserüberschuss zurückzuführen. Wenn wir auf einmal zu viel Wasser den getrockneten Sträuchern zuführen, vergrößern die Früchte sofort ihr Volumen, um mehr Wasser aufzunehmen. Die trockene Tomatenhaut und die mangelnde Elastizität bewirken dann öfters das Aufplatzen des Fruchtgemüses. 

Wasser- und Nährstoffmangel ist auch eine Ursache für Fäulnis an der Oberfläche der Früchte. Der Mangel an Wasser verhindert eine ausreichende Kalziumaufnahme aus dem Erdboden und trägt somit zur Verrottung der Tomaten. 

Eine weitere Folge einer unzureichenden Bewässerung, genauer gesagt einer nicht genügenden Tiefe der Bodenfeuchtigkeit, ist ein schlechtes Pflanzenwachstum und damit ein geringer Ertrag

Wenn man wiederum zu viel Wasser den Tomaten zufügt, kann es vorkommen, dass die Wurzeln anfangen zu faulen. Eine zu große Bodenfeuchtigkeit verursacht, dass der Untergrund zu wenig mit Sauerstoff versorgt wird. Das führt wiederum zu einer Vermehrung von Pilzen, zum Verwelken, einem Zwergwuchs und dem Absterben von Pflanzen. 

Eine Falsche Bewässerung ist das Besprühen der Tomatenblätter mit Wasser. Dies fördert aller Art Pilzbildung, vor allem dann, wenn das Wasser länger als 3 Stunden auf den Blättern bleibt.

Welches Bewässerungssystem ist das Beste für Tomaten? 

Die effektivste Art der Bewässerung von Tomaten ist ein Tropfbewässerungssystem. Dieses System weist bei diesen Pflanzen die meisten Vorzüge auf. Vor allem ermöglicht es die Reduzierung des Wasserverlustes durch eine Verabreichung des Wassers direkt an den Wurzelbereich. Dies ist besonders beim Tomatenanbau wichtig, da eine Bewässerung von oben öfters eine Pilzbildung verursacht.   

Die beste Bewässerung weist ein Tropfbewässerungssystem auf, das an sogenannte Wasser Drops oder Pfeiltropfer angeschlossen wird. Diese werden mit dünnen Schläuchen an die Verlegerohre des Systems angeschlossen und transportieren das Wasser direkt an die Pflanzenwurzel. Dazu sollte man ein Verlegerohr zwischen den Tomatenreihen führen, und unter jede Pflanze einen angeschlossenen Pfeiltropfer (Water Drop) in den Boden einstecken, der das Wasser weiter an die Wurzel tropfenweise abgibt.

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Das richtige Bewässerungssystem macht die Ernte gesund und reichhaltig.

Tropfbewässerung von Tomatenpflanzen – eine Schritt für Schritt Anleitung 

Man ist durchaus in der Lage das Tropfbewässerungssystem selbst zu montieren. Für den Anfang ist es gut, sich etwas theoretisches Wissen anzueignen. Welche Wasserquelle zu wählen ist und wie man den richtigen Druck in dem Rohrsystem erreicht, könnt Ihr HIER nachlesen. Zur Herstellung eines Tropfbewässerungssystems benötigt man folgendes:

LDPE Verlegerohre – Wasserleitungen, die präzise genau das Wasser an Orte bringen, die bewässert werden müssen. Denken Sie daran, dass Sie bei der Wahl der Länge auch die Entfernung der Pflanze von der Wasserquelle berücksichtigen sollten.

Verbindungszubehör – vor allem L-Stücke, die eine Richtungsänderung der Leitung ermöglichen, T-Stücke, dank denen das System verzweigt wird und Verschlussstopfen, die zum Abschließen eines Bewässerungsabschnitts verwendet werden. Der Durchmesser der Verbinder muss unbedingt an den Durchmesser der Verlegerohre angepasst sein.

Anschlusszubehör, das das Verbinden mit dem Wasserhahn ermöglicht – Wenn Ihr ein Bewässerungssystem plant, dürft Ihr den Anschluss an eine Wasserquelle nicht vergessen. Meistens handelt es sich hierbei um einen gewöhnlichen Wasserhahn im Garten, so dass man auf ein Schnellanschluss und ein Verbinder mit dem richtigen Außengewinde nicht verzichten kann. 

Bewässerungselemente – Das LDPE-Verlegerohr allein wird nicht ausreichen, damit ein Tropfbewässerungssystem richtig funktioniert. Man braucht dazu noch Tropfer und Pfeiltropfer. Und das ist noch nicht das Ende der Geschichte, denn Sie benötigen dazu weiterhin noch Zweiwegeverteiler oder Kreuzstücke (diese ermöglichen die Installation von doppelt so vielen Pfeiltropfern) sowie PVC-Schläuche, um das ganze Zubehör miteinander zu verbinden. 

Uns ist klar, dass für einen Hobbygärtner die Anzahl der nötigen Elemente sowie deren Montage sicherlich Kopfschmerzen bereitet und solche DIY-Projekte als kompliziert erscheinen. In solchem Fall empfehlen wir die Pläne nicht aufzugeben, sondern nach einer Lösung zu suchen, die Euch die Arbeit erleichtert. 

Man kann sich am Anfang z.B. ein schon gebrauchsfertiges Bewässerungs-Set besorgen, der nur durch einzelnes Zubehör ergänzt werden muss. Dies ermöglicht Euch einfach und schnell, ein Paket von Zubehör zusammenzustellen, das perfekt auf Eure individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist. Jetzt bleibt nur noch die Einzelelemente in ein ganzes Tropfbewässerungssystem zu verbinden. 

Tropfbewässerungssystem für ein Gewächshaus 10x3m

Wir haben eine Anleitung vorbereitet, dank der Ihr selbstständig ein Tropfbewässerungssystem für ein Gewächshaus mit den Ausmaßen 10 x 3 m. installieren könnt.  Zunächst aber das notwendige Zubehör: 

  • 1x LDPE Verlegerohr ungefähr 30 m lang,
  • 1x Schnellanschluss mit Außengewinde und ein Verbinder zum Verbinden von Wasserhahn mit dem Verlegerohr,
  • 1x T-Stück
  • 2x L-Stücke,
  • 2x Verschlussstopfen

Die Anzahl von weiterem Zubehör sollte individuell nach Euren Bedürfnissen ausgewählt werden:

  • Tropfer,
  • Kreuzstücke
  • Pfeiltropfer mit PVC-Schläuchen.

Eine spezielle Lochstanze ist für die Montage sehr nützlich, um Löcher in das LDPE-Rohr zu einzustechen. Bevor Ihr ein geeignetes Bewässerungssystem kauft, stellt sicher, dass das Set mit diesem zusätzlichen Zubehör zur Arbeitserleichterung ausgestattet ist.

Wenn Ihr keine langen Stunden verbringen wollt, um alles richtig und wasserdicht zu montieren, plant die Montage an einem warmen und sonnigen Tag. Die Rohre und Schläuche werden durch die Sonne erwärmt und dadurch sehr flexibel. Sie lassen sich einfacher verbinden und verarbeiten. Wenn die Sonnenstrahlen doch nicht ausreichen, verwendet für die Erwärmung einen einfachen Haartrockner oder eine Tasse mit heißem Wasser, in die Ihr die Enden der Schläuche kurz eintaucht. 

Zunächst schneidet die entsprechenden Rohrlängen ab. Teilt die Rohre in fünf Abschnitte ein. Ein Rohrabschnitt sollte die Wasserquelle mit dem Gewächshaus verbinden. Zwei kurze Rohrstücke legen die Reihenbreite fest und zwei weitere die Länge der Tomatenreihen (die langen Abschnitte jeweils etwa 10 Meter). Auf den Längeren Rohrabschnitten werden dann auch die Tropfer mit Pfeiltropfern montieret. Verbinde als erstes den Wasserhahn mit der Leitung. Die richtige Reihenfolge sollte folgend aussehen: 

Wasserhahn -> Schnellanschluss mit Außengewinde -> Verbinder zum Verbinden von Verlegerohren -> Verlegerohr LDPE. 

Es ist gut, das Gewinde des Schnellanschluss mit einem Teflonband zu sichern. Dank dem T-Stück und den zwei L-Stücken kann man individuell zwei Reihen bestimmen, die man am Ende mit den Verschlussstopfen zuschließt

Jetzt setzt man die Kreuzstücke auf die Tropfer ein. Zu den Kreuzstücken schließt man die PVC-Schläuche an, die mit Pfeiltropfern enden (die Länge des PVC-Schlauchs für jeden Tropfer sollte 1 m nicht überschreiten). Jetzt könnt Ihr mit einer Lochstanze Löcher auf dem LDPE Verlegerohr für Eure Tropfer vorbereiten. 

Die letzte Arbeitsetappe ist kinderleicht. Es reicht unsere Tropfer in die vorbereiteten Löcher im Verlegerohr einzusetzen und jeweils ein Pfeiltropfer in der Nähe von einer Tomatenpflanze in den Boden stecken. Als nächstes muss geprüft werden, ob das System ordnungsgemäß funktioniert und nicht undicht ist. Wenn es nirgendwo ein Leck gibt und einzelne Tropfen aus dem Pfeiltropfer ausfließen, ist dies ein Zeichen dafür, dass das System richtig funktioniert und die Arbeit erledigt ist. Ab jetzt werden Eure Tomatenpflanzen optimal bewässert.

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Der Pfeiltropfer sollte im Wurzelbereich der Pflanze plaziert werden.

Bewahre Gleichgewicht 

Das Geheimnis einer reichen Ernte steckt in der Bewahrung eines optimalen Gleichgewichts. Wenn Ihr die Tomaten nicht austrocknen oder überlaufen lässt, könnt Ihr sicherlich mit einer reichen Ernte rechnen. Tomaten sind nicht schwer anzubauen, aber es ist wichtig, dass man die richtige und optimale Bewässerung dabei beachtet.  

Ein Tropfbewässerungssystem bringt sehr viele Vorteile mit sich. Es ist ideal für diejenigen, die nach einer optimalen Bewässerungslösung suchen. Dazu ist solch ein Bewässerungssystem unheimlich wassersparend und demnach reduziert es enorm unsere Wasserkosten. Weiter noch, und das ist etwas Besonderes. Ihr könnt das System selbstständig zusammenbauen und nach Bedarf weiter ausbauen.

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